LRA-Konflikt

Der LRA-Konflikt war ein, über 20 Jahre andauernder, Aufstand, der durch die 1987 im Norden Ugandas gegründete und bewaffnete Widerstandsbewegung der Lord’s Resistance Army (LRA), dt. Widerstandsarmee des Herrn, entbrannte. Die Kämpfe der paramilitärischen LRA gegen die Truppen von Uganda zeichneten sich durch die Gewaltsamkeit ihrer Angriffe und ihre gegen Zivilisten begangene Greueltaten aus. Weiter entführten sie Kinder und Jugendliche mit dem Ziel, sie zu Soldaten oder Sklaven zu machen. Der Aufstand ist offiziell noch nicht beendet, hat sich seit 2008 aber zunehmend auf die Nachbarländer Ugandas verlagert. Die LRA hat die Region verlassen und richtet ihre Aktionen seither gegen die Zivilbevölkerung in Süd-Sudan, Ost-Kongo und der Zentralafrikanischen Republik.
Etwa zwei Millionen Menschen wurden durch den Konflikt verschleppt, auf seinem Höhepunkt haben bis zu 1,7 Millionen in Lagern gelebt, wo sie von humanitärer Hilfe abhängig waren. Laut einem Ende März 2006 veröffentlichten Bericht einer NGO starben im Norden Ugandas jede Woche durchschnittlich 146 Personen auf gewaltsame Weise.

Hintergrund

Der Gegensatz zwischen den ethnischen Gruppen der Luo, anderen nilotischen Ethnien im Norden Ugandas und ethnischen Gruppen der Bantu ist seit Jahrhunderten ein zentraler Bestandteil der Geschichte dieses Landes. Die ethnische Feindlichkeit, die ihre Wurzeln in der Kolonialgeschichte Ugandas hat, löste seit der Unabhängigkeit des Landes mehrmals Konflikte aus, unter ihnen auch den LRA-Aufstand. Es gibt viele grausame Verbrechen an den Acholi.
mehr unter Wikipedia

Movie zur Thematik

Hier ein Film, der sich damit beschäftigen und versucht das gesamte Ausmaß aufzudecken. Überwiegend sind nur die Gräuel der LRA öffentlich geworden. Die neueste Initiative ist eine Dokumentation von 2017 aus Australien. “A Brilliant Genocide”

„Migranten der Nacht“

Zu jener Zeit begann die Bewegung der „Migranten der Nacht“: Um nicht von der LRA entführt zu werden, waren bis zu 40.000 Kinder jede Nacht auf der Flucht aus ihren Dörfern, um Zuflucht in der relativen Sicherheit der Städte zu erlangen. Sie schliefen in Krankenhäusern, Kirchen, Busstationen und anderen Schutzräumen, um in der Morgendämmerung wieder zurückzukehren.

Schaffung „geschützter Dörfer“

Die Schaffung „geschützter Dörfer“, die 1996 begann, trug dazu bei, die Kluft zwischen der Regierung und der Acholi-Bevölkerung zu vergrößern. Obwohl bereits ein Großteil der Bevölkerung innerhalb des Landes verschleppt worden war, wehrten sie sich dagegen, in Lager gepfercht zu werden. In der Tat sind Strategien für eine Neuansiedlung oder Verdorfung, eine übliche Technik der Aufstandsbekämpfung, vor allem von den Vereinigten Staaten verwendet in den Indianerkriegen worden, um die Indianer in den Reservaten zu isolieren. Das Ziel war es, Truppen zu entlasten, die sonst unzählige kleine Gemeinden hätten schützen müssen, um den Rebellen den Zugang zu Ressourcen abzuschneiden. Allerdings wurde die Bevölkerung weiterhin durch die LRA auch innerhalb der „geschützten Dörfer“ angegriffen, die zudem überfüllt, elend und ungesund waren. Nach neueren Informationen starben wöchentlich 1000 bis 1500 Menschen in den Lagern, in denen sie bis zu 20 Jahren lebten.